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„Die wachsende Zahl an Insolvenzen bereitet mir Sorgen“, warnt Nahles

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Im September ist die Zahl der Arbeitslosen wie gewohnt leicht gesunken. Allerdings fiel der saisonale Effekt schwächer aus als in den Vorjahren. Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, fordert deshalb von der Bundesregierung, stärker auf Künstliche Intelligenz (KI) und eine umfassende Modernisierung zu setzen.

Die Vorstandsvorsitzende der BA betonte gegenüber WELT TV, dass alleinige Verschärfungen beim Bürgergeld nicht ausreichen würden, um die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu senken. „Wir müssen es jetzt schaffen, die neuen Technologien, insbesondere KI, mit der deutschen Werkbank zu verbinden“, so Nahles. Deutschland müsse entschlossen den Weg der Digitalisierung und Modernisierung einschlagen.

Parallel dazu sei auch eine Reform des Bürgergelds notwendig. Zwar sei die Bundesagentur dabei „fachlich mal hier und da einbezogen“, doch eine reine Anpassung der Regelungen könne die Arbeitslosenzahlen nicht nachhaltig reduzieren. „Ich halte es für richtig, dass wir die Mitwirkungspflichten nachschärfen. Aber entscheidend ist ein Arbeitsmarkt, der auch aufnahmefähig ist. Derzeit haben Arbeitslose so schlechte Chancen wie selbst während der Corona-Pandemie nicht“, so Nahles weiter.

Mit Blick auf die aktuellen Arbeitslosenzahlen, die einen geringeren Herbstrückgang zeigen als üblich, erklärte sie: „Uns fehlt momentan wirklich noch der konjunkturelle Rückenwind, um eine Trendwende ausrufen zu können. Den haben wir bisher nicht erreicht.“ Als weniger dramatisch schätzt Nahles die angekündigten Stellenstreichungen großer Unternehmen wie Lufthansa oder Bosch ein, da diese meist über Altersregelungen oder Abfindungsprogramme abgefedert würden. „Viel mehr Sorgen machen mir die steigenden Insolvenzen – gerade bei kleinen Zulieferern, die keine Luft mehr bekommen und aufgeben müssen“, warnte sie.


Zahl der Arbeitslosen sinkt unter drei Millionen

Zuvor hatte die Bundesagentur für Arbeit gemeldet, dass die Zahl der Arbeitslosen im September im Vergleich zum August dank einer leichten Herbstbelebung um 70.000 auf 2,955 Millionen gesunken ist. Im Jahresvergleich bedeutet das jedoch einen Anstieg um 148.000 Personen. Die Arbeitslosenquote sank im September leicht um 0,1 Punkte auf 6,3 Prozent, liegt aber 0,3 Punkte über dem Vorjahreswert. Grundlage der Statistik sind Daten bis zum 11. September.

„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen im September vor allem aus saisonalen Gründen ab. Dem Arbeitsmarkt fehlen weiterhin die notwendigen Impulse für eine kräftigere Belebung“, heißt es in einer Mitteilung der BA.

Der saisonale Rückgang hängt unter anderem damit zusammen, dass nach der Sommerpause in vielen Branchen wieder mehr Beschäftigung aufgenommen wird. Außerdem beginnen in dieser Zeit viele junge Menschen eine Ausbildung und fallen damit aus der Arbeitslosenstatistik heraus.


Rückgang bei der Nachfrage nach Arbeitskräften

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern hat im September weiter nachgelassen. Es waren 630.000 offene Stellen bei der BA gemeldet – 66.000 weniger als vor einem Jahr.

Die Kurzarbeit blieb weitgehend stabil. Zwischen dem 1. und 24. September wurde für 36.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Verfügbare Zahlen zur tatsächlichen Inanspruchnahme reichen bis Juli 2025: In diesem Monat erhielten nach hochgerechneten Daten 199.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das waren 4000 weniger als im Juni, aber 5000 mehr als im Juli 2024.

Bereits im August hatte die Arbeitslosenzahl erstmals seit Februar 2015 die Marke von drei Millionen überschritten.

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